Am 23. April 2023 fand in den Bonner Rheinauen die zentrale Abschlussveranstaltung der „5 Wochen für Bäume“ statt. Der interreligiöse Verein Abrahamisches Forum in Deutschland bringt seit zwei Jahren im Zeitraum vom 21. März bis zum 25. April Menschen in ganz Deutschland zusammen. Das erklärte Ziel ist, sich über Natur- und Artenschutz auszutauschen und auch Hand anzulegen. „Gerade Religionen spielen dabei eine herausragende Rolle, denn sie haben für viele Vorbildcharakter und fordern in den überlieferten Schriften und Erzählungen dazu auf, unsere Erde mit tatkräftigen Handlungen zu schützen und zu bewahren“ betonte der Geschäftsführer des Abrahamischen Forums, Jürgen Micksch.
In diesem Jahr fanden bereits zahlreiche interreligiöse Gespräche mit Baumpflanzungen und Erkundungen in Darmstadt, Frankfurt, Gummersbach Heidelberg, Münster, Osnabrück sowie anderen Orten statt.
Um die stattliche Moorbirke, die von der Bonner Integrationsbeauftragten Coletta Manemann und Christoph Rullmann von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Standort Rosengarten in den Rheinauen eingepflanzt wurde, versammelten sich Persönlichkeiten aus 9 Religionsgemeinschaften. Sie setzten mit ihrem Spatenstich einen Beitrag für die interreligiöse Verständigung und das gemeinsame Engagement für eine Welt mit mehr Artenschutz und biologischer Vielfalt.
Andreas Mues vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), von dem das Projekt „Religionen für biologische Vielfalt“ gefördert wird, erklärte wie bedeutsam es ist, Menschen ins Handeln und Tun zu bringen und so die Kommunikation über Interaktion zu initiieren.
Dies wusste sicherlich auch schon Theodor Heuss. Der erste Bundespräsident pflanzte am 25. April 1952 einen Ahornbaum in den Bonner Hofgarten. Seither steht dieses Datum für den Tag des Baumes. Darauf verwies Christoph Rullmann, Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
In der heutigen Zeit ist der Moorschutz eine besondere Aufgabe. Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume. Gerade in den wertvollen Moorlandschaften ist die Moorbirke der einzige Baum und steht damit symbolhaft für ein stark bedrohtes Ökosystem in Deutschland. Für einen ordentlichen Schuss Wasser, damit der Baum gut am Standort gedeiht und noch lange an die vielen Initiativen erinnert, sorgte Ute Odenthal vom Amt für Umwelt und Stadtgrün.
Zwischen den einzelnen Beiträgen versetzten die Bonner Sopranistin Helgard Rehders und Koordinatorin Ayfer Dagdemir mit spirituellen Liedern und Melodien die Gäste in eine ganz besonders feierliche Stimmung vor der grünen Kulisse.
Stephanie Krauch, Abrahamisches Forum