Digitale Religionsgespräche

Die Digitalen Religionsgespräche starteten am 5. September 2021. Sie sind eine Weiterentwicklung des Deutschen Islamforums.

Um das Miteinander zu verbessern haben der Interkulturelle Rat und der Rat der Türkeistämmigen Staatsbürger in Deutschland das Deutsche Islamforum eingerichtet. Am 26. Juni 2002 wurde erstmals zu einem Forum Islam eingeladen. Kritische Fragen des Zusammenlebens sollten offen und kontrovers erörtert werden. Vertretungen aller relevanten muslimischen Verbände nahmen daran ebenso teil wie Persönlichkeiten aus Staat, Gesellschaft, anderen Religionsgemeinschaften und Wissenschaft. Bald danach wurden Islamforen auf Länder- und kommunaler Ebene gebildet.

Die Dialoge im Deutschen Islamforum trugen seit 2002 erfolgreich dazu bei, im islamischen Bereich die dialogbereiten Persönlichkeiten und Gruppierungen zu fördern. Bisherige Veranstaltungen des bundesweiten Islamforums haben gezeigt, dass verantwortliche Persönlichkeiten der muslimischen wie der nichtmuslimischen Bevölkerung dieses Angebot zum Gespräch als wichtig erachten, suchen und annehmen. Teilgenommen haben regelmäßig an den zwei Veranstaltungen im Jahr Vertretungen der relevanten islamischen Einrichtungen, staatlicher und gesellschaftlicher Stellen, anderer Religionsgemeinschaften und der Wissenschaft. In verschiedenen Veröffentlichungen wurde diese Arbeit dokumentiert. Von 2002 bis 2014 wurde das Deutsche Islamforum durch die Karl Konrad und Ria Groeben Stiftung und seit dem Jahr 2016 durch die Dr. Buhmann Stiftung für interreligiöse Verständigung gefördert.

Seit der Pandemie im Jahr 2020 konnten keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Da inzwischen auch Persönlichkeiten anderer Religionsgemeinschaften ein Interesse an einem Austausch geäußert haben, werden die Begegnungen ab 5. September 2021 als „Digitale Religionsgespräche“ weitergeführt. Teilnehmende sind Persönlichkeiten aus dem Alevitentum, Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Ezidentum, Hinduismus, Islam, Judentum und der Sikh-Religion. Digitale Religionsgespräche finden probeweise bis Dezember 2021 einmal monatlich statt und sind für Interessierte offen.

 

Gemeinsames Wort zum Ukrainekonflikt

Gemeinsames Wort in deutscher Sprache

AF-DRG-Ukraine-Gemeinsames-Wort-28-9-2022

Zusammenhalten im Schatten des Krieges

Der Krieg gegen die Ukraine ist ein Verbrechen. Verlierer des Krieges sind vor allem die Menschen in der
Ukraine. Auch die Bevölkerung in Russland und im Rest der Welt spüren die Auswirkungen des Krieges,
insbesondere die Ärmsten.
Für die Entwicklungen tragen das russische Militär, Religionsführer wie der russisch-orthodoxe Patriarch und
der russische Großmufti eine Mitverantwortung.
Zentrale Aufgabe der Religionsgemeinschaften ist es, sich für den Frieden einzusetzen und für Verständigung
stark zu machen.
1. Religionen sollen sich klar gegen Angriffskriege positionieren, egal wo sie auf der Welt stattfinden.
2. Religionen sollen vereint für den Frieden eintreten.
3. Religionen haben den inneren Frieden zu stärken und Plätze für Begegnungen zwischen den
unterschiedlichen Gruppen zu schaffen. Sie sollen friedliche Lösungen durch Gespräche,
Verhandlungen und Diplomatie befürworten. Sie sollen sich für Geflüchtete engagieren und
internationale Verbindungen dafür nutzen. Dadurch können sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt
festigen.
Eine weltweite Friedensordnung ist erforderlich, an der Religionsgemeinschaften mitwirken sollten.
gez.
Nils Clausen, Vorsitzender der Deutschen Buddhistischen Union
Ihsan Dilber, Vorsitzender der Alevitischen Gemeinden in Hessen
Abdassamad El-Yazidi, Generalsekretär des Zentralrates der Muslime in Deutschland
Dr. Andreas Herrmann, Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Dr. Jürgen Micksch Geschäftsführer des Abrahamischen Forums in Deutschland
Daniel Neumann, Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen
Dr. Irfan Ortac, Stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates der Eziden in Deutschland

 

Спільне слово

Згуртування в тіні війни

Спільне слово

Війна проти України – це злочин. Програють у війні в першу чергу люди з України.  Населення Росії і решти світу теж відчувають на собі наслідки війни, особливо найбідніші.

Російські військові, релігійні лідери такі як Патріарх Російської православної Церкви і Великий Муфтій Росії несуть відповідальність за розвиток воєнних дій.

Центральне завдання релігійних громад полягає в праці і ім’я миру і сприянні взаєморозумінню.

  1. Релігії повинні чітко позиціонувати себе проти агресивних воєн, де б вони не відбувалися у світі.
  2. Релігії повинні виступати разом за мир.
  3. Релігії повинні зміцнювати внутрішній мир і створювати місця для зустрічей різних груп людей. Вони повинні виступати за мирні рішення шляхом діалогу, переговорів та дипломатії. Вони повинні допомагати біженцям, використовуючи для цього міжнародні зв’язки. Таким чином вони можуть зміцнювати соціальну згуртованість.

Необхідний світовий мирний порядок, в якому повинні співпрацювати релігійні громади.

 

Підписали:
Нільс Клаусен (Nils Clausen), голова Союзу буддистів Німеччини

Исан Ділбер (Ihsan Dilber), голова общини алевітів в Гессені

Абдассамад Ель-Язиді (Abdassamad El-Yazidi), генеральний секретар центральної ради мусульман Німеччини

Доктор Андреас Херрман (Dr. Andreas Herrmann), Верховна Рада Євангелічної Церкви Німеччини (ЄЦН)

Доктор Юрген Мікш (Dr. Jürgen Micksch), керуючий директор Авраамічного форуму в Німеччині.

Даніель Нойманн (Daniel Neuman), Директор Державної асоціації єврейських громад Гессену

Доктор Ірфан Ортак (Dr. Irfan Ortac), заступник голови центральної ради Єзидів Німеччини.

 

Дармштадт, 28 вересня 2022 р.

Shared Statement

AF_DRG_Ukraine-Shared-Statement_27-09-2022_RS

Standing together in times of war

The war against Ukraine is a crime. The main victims of the war are the people in Ukraine. Moreover, the people
in Russia and other parts of the world – especially the poorest – are suffering from its consequences.
The Russian military, religious leaders, such as the Russian Orthodox Patriarch and the Russian Grand Mufti, are
partly responsible for the developments.
The key purpose of religious communities is to promote peace and encourage mutual understanding.
1. Religions shall take a clear stance against wars of aggression, regardless of where in the world they
occur.
2. Religions shall advocate for peace unitedly.
3. Religions shall strengthen inner peace and establish places of encounter between different groups.
They shall promote peaceful solutions through dialogue, negotiation and diplomacy. They shall
advocate for refugees and employ international connections to do so. Thereby they may strengthen
social cohesion.
A global peace order, to which religious communities should contribute, is essential.
signed
Nils Clausen, Chairman of the German Buddhist Union
Ihsan Dilber, Chairman of the Alevi Communities in Hesse
Abdassamad El-Yazidi, General Secretary of the Central Council of Muslims in Germany
Dr. Andreas Herrmann, Senior Church Council of the Protestant Church in Germany (EKD)
Dr. Jürgen Micksch, Executive Director of the Abrahamic Forum in Germany
Daniel Neumann, Director of the Regional Association of Jewish Communities in Hesse
Dr. Irfan Ortac, Deputy Chairman of the Central Council of Yezidis in Germany
Darmstadt, 28.9.2022
(The shared statement is translated and circulated in English, Russian and in Ukrainian.)

SPENDEN