Aschura ist für viele Muslime weltweit eine besondere Zeit. In diesem Jahr fällt Aschura auf den 06. Juli. Das Wort Aschura bezeichnet den 10. Tag des Monats Muharram, der als erster Monat im islamischen Mondkalender gilt. Besonders Schiiten und Aleviten denken in diesem Zeitraum an den Tod ihres Glaubensführers, den Imam Husain oder Hussein, sowie an den Tod von 72 seiner Familienangehörigen und Gefährten im Jahr 680 n. Chr. in Karbala im heutigen Irak.

Als Enkel des Propheten Muhammad und dritter Imam der Schiiten stellte Hussein sich gegen die tyrannische Herrschaft des Kalifen Yazid. Sein Opfer gilt bis heute als Symbol für standhaften Widerstand gegen Unterdrückung.

 

Wie wird Aschura begangen?

 Schiitische Muslime begehen Aschura weltweit mit schwarzer Kleidung, Klagegesängen und Trauerprozessionen. Auch schmücken sie Häuser, Moscheen und Straßen mit schwarzen und roten Fahnen, auf denen der Name Imam Husain steht. Eine weitere Tradition ist die Verteilung von Speisen und Süßspeisen. Die sogenannte Aschurasuppe wird auch mit Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften geteilt. Mit der süßen Suppe, welche vor allem aus Früchten und Nüssen besteht, erinnert man sich auch an die Geschichte von Noah und seiner Arche. Nach der Sintflut kochte er aus den letzten 12 Zutaten, die er auf dem Schiff fand – so die Geschichte – eine nahrhafte Suppe.  

 In den Aschura-Zeremonien spielen Kinder eine besondere Rolle. Ihre Teilnahme an den schiitischen Gedenkritualen symbolisiert die Weitergabe des kollektiven Gedächtnisses an die nächste Generation. Und natürlich macht es Kindern großen Spaß, die Aschurasuppe oder Noahs Pudding gemeinsam zu kochen.   

Foto: Kadir Boyaci bereitet mit Jugendlichen vom Gymnasium Nord in Frankfurt/M. die Aschurasuppe vor.

 

 

 

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