Unermüdlicher Einsatz gegen Rassismus und für ein Miteinander der Menschen und Religionen
Jürgen Micksch erhält das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Der Einsatz für ein friedliches, solidarisches Zusammenleben aller Menschen prägt seit Jahrzehnten das Leben des evangelischen Theologen und Soziologen Jürgen Micksch. Sein Engagement hat in der bundesdeutschen Gesellschaft und darüber hinaus unauslöschliche Spuren hinterlassen. Für sein bedeutendes Wirken gegen Rassismus und für ein Miteinander der Menschen und Religionen wurde Dr. Jürgen Micksch vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen; am heutigen Tag wird es ihm in Wiesbaden vom Hessischen Kultusminister, Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz, überreicht.
Jürgen Micksch hat in seinem Leben ungezählte Initiativen gestartet und Organisationen gegründet, darunter in den 1990er-Jahren den Interkulturellen Rat, das Abrahamische Forum und das Deutsche Islamforum. 1986 gründete er Pro Asyl, dessen Vorsitz er über mehrere Jahrzehnte innehatte.
1941 in Breslau geboren, besuchte er nach der Flucht in München das Gymnasium und war in seiner Kindheit und Jugend als Schauspieler in großen Theater- und Filmproduktionen zu sehen. Danach studierte Micksch Theologie und Soziologie an den Universitäten in München, Heidelberg, Tübingen, Berlin, Münster und Erlangen-Nürnberg. 1971 promovierte er über das Thema „Jugend und Freizeit in der DDR“ und war als Pfarrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kirchlichen Außenamt der EKD in Frankfurt am Main tätig.
Bis heute greift der 82-Jährige immer wieder aktuelle Themen auf und setzt beständig neue Impulse. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises „Religionen und Naturschutz“, wo er sich mit dem Themengebiet Religionen und biologische Vielfalt beschäftigt.
Auch die alljährlich bundesweit durchgeführten Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnern und Opfern von Rassismus gehen auf seine Initiative zurück. Hier sind Micksch die gemeinsamen Werte aller Religionen wichtig, und er freut sich sehr, wenn sich bei den nächsten Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 11. bis 24. März 2024 unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ Religionsgemeinschaften gegenseitig zu Zeremonien, Freitagsgebeten, Schabbatfeiern und Gottesdiensten einladen: damit insbesondere angesichts der anstehenden Europawahl so viele Menschen wie möglich ein starkes Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung, Hass und Gewalt setzen.
Sein Engagement ist mittlerweile auch international sichtbar: Regelmäßig werden Leitgedanken der Internationalen Wochen gegen Rassismus in anderen europäischen Ländern aufgegriffen. So gab es 2023 erstmals in Tschechien 100 Veranstaltungen, unter anderem im Senat von Prag und vor allem in Kirchengemeinden. Weitere Veranstaltungen förderte die Stiftung gegen Rassismus in Italien und der Slowakei.
Die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus und das Abrahamische Forum gratulieren Jürgen Micksch herzlich zu dieser ganz besonderen Ehrung.
Weitere Fragen beantwortet Isabel Schmidt bei der Stiftung gegen Rassismus, Tel. 06151-339195, Mail: si@stiftung-gegen-rassismus.de, Goebelstr. 21a, 64293 Darmstadt.