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Interkulturelle Wochen Groß Gerau 2024
23. September-19:30 - 21:00
Abrahamisches Podium: Zur Debatte um den §218
In der Debatte um eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs plädiert
die evangelische Kirche für eine teilweise Streichung strafrechtlicher Vor-
schriften. Es geht ihr um den größtmöglichen effektiven Schutz des Lebens
nicht gegen die Rechte der Frau, sondern um deren Stärkung.
Ob reformiert oder orthodox, politisch liberal oder konservativ – in diesem
Punkt sind die jüdischen Gemeinden und Organisationen in den USA einig:
Die Abschaffung des Rechts auf Abtreibung ist ein Angriff auf die Religions-
freiheit von Juden. Denn bis zum Zeitpunkt der Geburt sieht die Mehrheit der
Rabbiner einen Embryo nicht als eigenständiges Wesen an, sondern nur als
„Teil der Mutter”.
Die Abtreibungsfrage holt im Islam eine Vielzahl an Lehrmeinungen aufs Ta-
pet. Je nach Rechtsschule, Land und Gesellschaft aber auch je nach wissen-
schaftlichem Kenntnisstand und konkreter Situation gibt es eine differenzierte
Rechts- und Abtreibungspraxis. Konsens gibt es aber in diesem Punkt: Wenn
das Leben der Mutter gefährdet ist, darf abgetrieben werden.
Es diskutieren:
Petra Kunik, jüdische Perspektive
Jasmina Makarevic, muslimische Perspektive
Anne-Marie Rehbein, christliche Perspektive (Schwangerenberatung der Regionalen
Diakonie Groß-Gerau)
Moderation: Pfarrer Wolfgang Prawitz, Pfarramt für Ökumene im Evangelischen Dekanat
Groß-Gerau – Rüsselsheim