Religiöse Feste mit dem Naturschutz verbinden

Religiöse Feste sind in Gemeinden tief verankert und haben durch die Wiederholung eine hohe Nachhaltigkeit. Viele der Feste haben ihre Wurzeln in der Verbundenheit mit der Natur, auch wenn dies den Menschen oft nicht bewusst ist.

Religionen verstehen sich als Träger der Bewahrung der Schöpfung. Naturschutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt sind dabei Kerngedanken. In diversen religiösen Traditionen und Narrativen finden sich Bezüge zur Natur. Gezielt wollen wir auf diese Feste aufmerksam machen und sie wieder ins Interesse der breiten Öffentlichkeit rücken. Sowie Anregungen geben, wie diese Feste gefeiert werden könnten.

Einen Überblick über religöse Feste mit Naturbezug biete die Broschüre „Die Natur feiern –  Naturschutz und Religiöse Feste„, die bereits in zweiter Auflage erschienen ist.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen Feste vorstellen und Anregungen dazu geben, in welcher Weise religiöse Feste mit dem Naturschutzgedanken vereinbar sind. Zum Teil kann Naturschutz, ökologisches und Ressourcen schonendes Handeln sogar als Grundelement in den religiösen Festen ausgemacht werden.

Am 22. Mai ist der UN-Tag der Artenvielfalt. Auch Religionsgemeinschaften setzen sich für die Erhaltung der Arten ein. In der Geschichte um die Arche Noah findet dies z.B. Ausdruck. Heute ist der Rückgang der Artenvielfalt sichtbar und spürbar wie nie zuvor. Umso wichtiger ist es jetzt sich für Biodiversität einzusetzen.

Jeder kann im Kleinen einen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten:

Begrünungen von Dächern und Außenfassaden

Einheitsrasen in blühende Wiesen verwandeln

Solarpanels auf Gebäudedächern einrichten

Hecken- und Baumpflanzungen

Nistkästen für Vögel aufstellen

Vermeidung von Steingärten

Bienenhotels anlegen

Diese und mehr Beispiele können beim Arche-Noah Fest praktiziert werden. Religionsgemeinschaften können dies gemeinsam feiern. Dadurch wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen.

Fasten und Verzichten kann in verschiedenen Formen stattfinden. Vor allem Religionen begehen Fastenzeiten von vereinzelten Tagen (Judentum) hin zu Wochen und Monaten (Christentum und Islam).

Religionsgemeinschaften setzen sich für unterschiedliche Arten des Fastens ein:

Autofasten

Dopaminfasten

Fasten für die Mitwelt

Klimafasten

Plastikfasten

Wegwerffasten

Obwohl Fasten verzichten bedeutet, ist es wichtig zu sehen, was durch das Fasten gewonnen werden kann: z.B. Einsparungen von CO2, Ressourcenschonung, Perspektivenwechsel und neue Blickwinkel.

Fasten und Verzichten kann religionsübergreifend stattfinden. Interreligiöse Feste stiften dabei Gemeinschaft.

Bäume sind lebenswichtig für das Klima, für die Tierwelt und Pflanzen, als Wasserspeicher, für die Verbesserung der Luftqualität und für die Gesundheit. Wälder sind eine Quelle für Glück und Erholung.

Zum UN-Tag des Baumes am 25. April regen wir dazu an, Bäume zu pflanzen und Feste der Bäume zu feiern.

Bäume haben in Religionen eine herausragende Bedeutung:

Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis (Judentum und Christentum)

Bäume im Paradiesgarten (Judentum, Christentum, Islam)

Bäume als Vorbildfunktion: feste Wurzeln, Früchte (Islam)

Meditation unter einem Baum (Buddhismus)

Neujahrsfest der Bäume (Judentum)

Interreligiöse Feste für die Bäume können Gemeinschaft und Frieden stiften. Religionen und Naturschutzverbände können gemeinsam die Vielfalt bewahren.

Im Einklang mit der Natur zu leben ist ein hohes Gut des Menschen. Dieses Ziel streben viele Religionsgemeinden an. In Form von Erntedank Festen und Feierlichkeiten reflektieren Menschen ihren Umgang mit der Natur.

Ende September, Anfang Oktober finden dazu beispielweise Feiern in Judentum (Sukkot) und Christentum (Erntedank) statt.

Feierlichkeiten rund um Erntedank:

Sukkot (Judentum)

Erntedank (Christentum)

Energie-Erntedank (Angeregt durch Andreas Krone, Pfarrer i.R.)

SPENDEN